15.03.2019 / gilt auch am 16.01.2025 noch
Ich bin Christ - und das ist gut so
Meine christliche Grundüberzeugung zieht sich seit meinem 20. Lebensjahr wie ein roter Faden durch mein Leben. Sie bestimmt Werte, ethische Grundsätze und meine politische Haltung. Viele Menschen sind der Ansicht, ein gläubiger Christ müsse nach allerlei Ge- und Verboten leben; alles, was Spaß macht, sei ihm nicht gestattet. Weit gefehlt! Sicher, es gibt Dinge, die nicht in ein christlich geprägtes Leben gehören, aber es gibt ebenso Erfahrungen, die nur durch den Glauben an einen lebendigen Gott geschenkt werden. Zu Letzterem gehört besonders das Wissen um eine tiefe Geborgenheit in Gott, was selbst in schwierigen Lebenslagen erfahrbar ist - nicht immer gleich intensiv, manchmal gefühlsmäßig auch eher wenig, aber letztlich ist Gott immer da!
Wie es dazu kam
Abgesehen von den vielen, teils sehr schweren Krankheitserfahrungen hatte ich eine doch ganz gute Kindheit. Meine Eltern waren nicht gottgläubig, wohl aber unsere Oma. In der Teeniezeit hatte ich einige gesundheitliche und damit verbundene emotionale Krisen. Daher war ich bereit, einer Einladung zu einem Abendgottesdienst in einer freikirchlichen Gemeinde zu folgen. Es war schon ein wenig gewöhnungsbedürftig - aber durchaus anziehend. Die Predigten empfand ich als aktuell und zeitgemäß; sie sprachen mich an. Schließlich kam es in mir zu einer Entscheidung: Am 29. Juni 1973 um 23:00 Uhr beschloss ich, Christ zu werden. Nicht einfach Namenschrist - das war ich ja bereits - nein, ich wollte an einen lebendigen Gott glauben, der die Schuld vergibt und der durchs Leben trägt. Ich wollte glauben, dass Jesus mein persönlicher Herr und guter Freund ist, dass er der Chef meines Lebens ist und am Ende der Himmel auf mich wartet. Ja, das wollte ich. Und so kam es dann auch. Tatsächlich ging ich an jenem Abend mit einem erstaunlichen, unerklärlichen Frieden im Herzen nach Hause.
Nun sind über 40 Jahre vergangen, bereut habe ich diesen Schritt nie. im Gegenteil, Erfahrungen und Erkenntnisse haben mich deutlich bestärkt.
Was ich glaube
Nun gibt es innerhalb der Christenheit ja viele verschiedene Glaubensrichtungen und Denominationen. Man mag das bedauern, aber es gibt für jeden Typ eine passende christliche Heimat. Bei der freikirchlichen Gemeinde, in der ich damals gelandet war, handelte es sich um eine sogenannte Pfingstgemeinde. Diese Gemeinden galten nicht selten in anderen Kirchenkreisen und im säkularen Bereich als ¨verdächtig¨, wenn nicht gar als Sekte. Diese Ansicht konnte und kann ich absolut nicht teilen! In den letzten Jahrzehnten haben sich die Pfingstgemeinden sehr positiv entwickelt. Die dortigen Christen leisten neben vorbildlicher Diakonie eine solide theologische Arbeit. So blieb die Pfingstbewegung während meiner beruflichen Zeit mein geistliches Zuhause. Erst mit meinem Eintritt ins Rentenalter und dem damit verbundenen Wohnortwechsel wurde eine Freie evangelische Gemeinde die neue geistliche Heimat. Auch dort fühle ich mich wohl.
Grundsätzlich identifiziere ich mich mit dem Apostolikum bzw. dem evangelischen Glaubensbekenntnis, wie es wohl in allen evangelischen Kirchen weltweit sonntags gesprochen wird. Eine Frühform ist ja seit den Kirchenvätern im vierten Jahrhundert das Glaubensbekenntnis der Christenheit.
Weiter glaube ich, dass die pfingstliche Theologie auf dem richtigen Weg ist, wenn sie die Gaben des Heiligen Geistes lehrt. Ich glaube außerdem, dass Gott Wunder wirken kann, auch wenn wir eher selten Zeugen dessen werden.
Ich bin überzeugt, dass die Bibel Gottes Wort ist, teile aber die Meinung nicht, dass sie in jedem Fall wörtlich zu verstehen und auszulegen ist. Sie wurde ja von verschiedenen Autoren über Jahrhunderte hinweg verfasst und enthält recht unterschiedliche Textgattungen.
Allerdings finde ich in diesem alten Buch gute ethische Prinzipien, die sich nicht nur auf das persönliche, sondern auch auf das politische Handeln anwenden lassen.
Ich halte nicht sehr viel von den Bemühungen, mit der Bibel naturwissenschaftlich zu argumentieren. Für meinen Glauben an Gott ist es völlig unerheblich, ob die Schöpfung in sechs Tagen entstand, oder sich über Millionen von Jahren entwickelt hat. Wobei es für mich klar ist, dass es evolutionäre Prozesse gibt, ich aber hinter dem Werden von Leben einen personalen Gott sehe.
Ich glaube nicht, dass es unser Auftrag ist, Jesus in seinen Heilungs- und Wundertaten nachzueifern, auch wenn ich natürlich weiß, dass auch heute noch Wunder aufgrund von Gebet geschehen. Vielmehr bin ich der Überzeugung, dass die in der Bibel berichteten Wunder die Absicht hatten zu beweisen, dass dieser Jesus der verheißene Messias ist; oder anders gesagt: der Christus, der Sohn Gottes. Das jedenfalls wird uns im Evangelium des Johannes deutlich mitgeteilt.
Ich glaube, dass alle, die ernsthaft an Gott und seinen Sohn Jesus glauben – wie auch ihr Frömmigkeitsstil aussehen mag -, im Himmel ankommen werden - wie immer dieser Ort beschaffen sein mag. Ich glaube, dass Gottes Gnade größer ist, als wir Menschen es für möglich halten. Daher vermag ich möglicherweise einen Menschen aufgrund seines Redens und seiner Taten zu beurteilen, aber in sein Herz sehen kann ich nicht; ein letztes Urteil über seine Gottgläubigkeit oder Ewigkeit steht mir nicht zu.
Das Apostolikum
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Die wikipedia hält unter dem Stichwort „Apostolisches Glaubensbekenntnis“ interessante Informationen bereit.
Wolfgang Petersen
w-petersen@gmx.de
Bredhornweg 20, 25488 Holm
Wolfgangs Blog
Ein privater Blog zum Foto- und Linux-Hobby, auch zu politischen und christlichen Themen.
Diese Webseite wurde mit Jimdo erstellt! Jetzt kostenlos registrieren auf https://de.jimdo.com